Unsere Chronik
Ursprung
Am 19. April 1897 wurde die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Agathaberg von heute gegründet. Nicht erst seit damals ist das Dorf auf der Höhe südöstlich von Wipperfürth mit dem Begiff der Schützen verbunden. Der Patronin St. Agatha wurde als kleines Heligtum auf dem Berg geweiht. Es entstand Agathaberg.
1897- Die Gründung
Aus der „Filiale“ Agathaberg wurde um die Jahrundertwende eine selbtständige Pfarrgemeinde, zunächst ein Rektorat, dann 1912 die selbstständige Kapellengemeinde Agathaberg.
In den Prozess der Verselbstständigung einer ländlichen Gemeinde passt die Gründung der „Agathaberger Schützengesellschaft“ am 19. April 1897. 11 Bürger von Agathaberg gehörten zu den Gründern des Schützenvereins. Diese Schützenpioniere (in der alten Urkunde werden sie mit H. Brunsbach, K. Niemand, K. Herweg, W. Ufer, J. Dreiner, H. Müller, W. Burgmer, W. Biesenbach, P. Kreuzer, J. Offermann und A. Örder genannt) gingen mit Feuereifer ans Werk.
Am Dreifaltigkeitssonntag, so wie in Wipperfürth, feierte man das Schützenfest. Einen Schießstand gab es da noch nicht, und so ging an 1897 einfach in den Wald, um den Vogel (natürlich auch damals schon aus Holz) zu schießen.

1900-1919 / Beginn 1. Weltkrieg
Im ersten Anlauf hatten sich die jungen Schützen wohl etwas zu viel vorgenommen. Für ein paar Jahre ging ihnen (1900 – 1909) die finanziellen Mittel aus. Doch 1910 ging es mit neuem Mut weiter. In der Dorfschänke war ein kleiner Saal entstanden. Die Dorffeste wurden ein Begriff und eine unvergessliche Erinnerung der Kriegsgeneration. Mit der Erinnerung an das Dorf, die Heimat und die auch in den Schütznfesten erfahrene menschliche Gemeinschaft zogen die jungen Männer in den 1. Weltkrieg. Viele kehrten nicht mehr zurück.
1920-1930 / Das Schützenfest entstand
1920 gab es das erste Nachkriegsschützenfest in Agathaberg. „Die Heimkehrer“ erlebten diese Nachkriegsfeste mit aller Intensiät als die Zeitgenosen, die noch einmal davongekommen waren. Sie ahnten nicht, dass ihre Söhne kaum 20 Jahre später in einen noch größeren Krieg ziehen würden.
So wird die Geschichte einer kleinen Schützenbruderschaft auch zu einem Stück Zeitgeschichte. Nach dem 1. Weltkrieg erlebte die St. Sebastianus Schützen-bruderschaft ihre eigentliche Blützeit.

Die Ausrüstung wurde vervollständigt. Neben dem Schützenfest gestaltete man Waldfeste und Winterfeste. Oft waren befreundete Abordnungen anderer Schützenvereine in Agathaberg zu Gast. Der Saal der Dorfschänke reichte nicht mehr aus, man baute wie heute noch ein Festzelt auf.
Es entstand der Brauch, dass Vogelschießen auf den Montag des Festes zu legen. Wie heute noch findet anschließend die Krönung des neuen Königs mit anschließendem Festzug und Königsball statt.

1930-1945 / Schützenverein wird zur Bruderschaft
1931 wurde der Schützenverein Agathaberg in die Reihe der Bruderschaften aufgenommen, er trägt fortan den Name St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg.Präses der Bruderschaft wurde Pastor Altweyer.
Ein 100-Meter-Schießstand konnte am 04. September 1932 durch den Beigeordneten von Grabowski eingeweiht werden. Zur Einweihung beteiligten sich 12 Mannschaften der benachbarten Schützenverine am Reichpräsidenten-Plaketten-Schießen. Agathaberg errang die 1933 wurde Clemens Kausemann zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Die im Juli 1933 gegründete Jungschützenabteilung übernahm Josef Bitter.
Die Agathaberger Schützenfeste und Patronatsfeste verbunden mit Volksfest und Kirmes fanden immer mehr Zuspruch. Zu den Festen im Dorf auf der Höhe strömten vor allem auch immer mehr „Auswärtige“ herbei, man erlebte die lebendige Dorfgemeinschaft und echte Fröhlichkeit.
Die Bruderschaft war zugleich auch eine religiöse Gemeinschaft. Man nahm an den Gottesdiensten geschlossen teil, beteiligte sich an Opfer und Eucharestie. Kein Fest im Dorf und in der Pfarrgemeinde fand ohne die Gemeinschaft der Schützen statt. Agathabergs Schützen wurden durch ihr reges und zuverlässiges Vereinsleben bekannt. Unter dem Naziregim wurden kirchliche Vereine bald verboten, die Schützen schlossen sich dem deutschen Schützenbund an.
1938 wurde ein neuer 50-Meter-Schießstand eingeweiht. Beim Wanderkettenschießen des Bezirks Wipperfürth holten Agathaberger Schützen mit 350 Ringen den Sieg.
Der nächste Krieg kündigte sich an, beim Schützenfest 1939 verzichtete man auf das Königsvogelschießen. Viele Männer hatten bereist den grünen Schützenrock gegen das Feldgrau des Soldatenrocks tauschen müssen.
Josef Kausemann aus Schlade war der letzte Schützenkönig vor dem Krieg. Nicht weniger als 22 Schützen kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück. Den Gefallenen und Vermissten gedenkt die Schützenbruderschaft auch heute noch zu jedem Schützenfest.

1945-1960 / Nachkriegszeit
Erstes Vogelschießen nach dem Krieg war 1951. Wie in den zwanziger Jahren gab es nach 1945 wieder eine Belebung des Schützenwesens.
Waffen, Soldaten, Krieg das waren nach 1945 Begriffe, die mit einem schweren Trauma belastet waren, so dass mann nicht einmal den harmlosen Schützenvereineinen Gewehre gestattete.
Beim ersten Schützenfest nach dem Krieg im Jahre 1947 (es war zugleich die 50-Jahr-Feier der Bruderschaft) gab es daher einen „Hahnenkönig“ ermittelt beim „Hahneköppen“.
Das Jubelfest feierte man im Herbst 1947, am 07. und 08. September. Pfarrer Enkeler war der neue Präses der Schützenbruderschaft. Noch 1948 schoß man mit der Armbrust nach dem Königsvogel. 1949 erhielt die Dorfschänke einen neuen Saal, er wurde mit dem Schützen- und Volksfest am 18. und 19. September eingeweiht.
Mehr als 25 Jahre war Clemens Kausemann Brudermeister der Schützenbruderschaft Agathberg und zugleich Bundesmeister des Bezirksverbandes Wipperfürth. Generaladjutant Marx aus Leverkusen ehrte den Brudermeister 1950 mit dem Bruderschaftsorden. Erst 1951 gab es wieder ein Königsvogelschießen mit Kleinkaliberbüchsen.
Mitglieder und Freunde der Schützenbruderschaft traten als Spender und Stifter für neue Fahnen, Auszeichnungen, Trophäen, Prinzenkette, Degen, Pokale und Orden ein. Die Schützen beteiligten sich an den Anaschaffungskosten für neue Glocken in der Pfarrkirche.
Die Schützenbruderschaft entfaltete sich immer mehr, zum Schützenfest im Herbst gesellte sich das Winterfest. Die musikalische Gestaltung der Feste übernahm der Musikverein Wipperfürth und später der Musikverein Dohrgaul.
1957 wurde der Jungschützenabteilung eine neue Fahne gestiftet. Im selben Jahr legte Brudermeister Clemens Kausemann sein Amt nieder, blieb aber noch Bezirksbundesmeister. Josef Flosbach führte die Agathaberger Schützen weiter.
Beim Schützenfest 1958 gab es eine neue Königskette, sie wurde vom Präses Pastor Enkeler gesegnet. Im Auftrag der Zentralkanzlei der Historischen deutschen Schützenbruderschaften überreichte Präses Enkeler dem Bundesmeister Clemens Kausemann das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz am Bande. Damit wurde die Tätigkeit eines Mannes, der sich um das Schützenwesen sehr verdient gemacht hat, sichtbar gewürdigt. Clemens Kausemann starb 1966.


1970-1976 / Zwei besondere Feste
Vom 02. bis 04. September 1972 feiert die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg und mit Ihr die ganze Dorfgenmeinschaft, mit den Freunden aus der Nachbarschaft, die 75-Jahr-Feier der Vereinsgründung im Rahmen des herbstlichen Schützenfestes. Im Rahmen des Festgottesdienstes weihte Präses Pastor Josef Schlimm die neue Fahne der Bruderschaft. Sie zeigt das Bildnis des Schützenpatronats des St. Sebastianus, auf der Rückseite in dekorativer Anordnung, in einem Pfeilkreuz die programmatischen Worte des Bruderschaftsgedankens: Glaube – Sitte – Heimat.
Zum „großen Zapfenstreich“ ließ sich die Festregie etwas Besonderes einfallen: In das noch dunkle Zelt zogen die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Dohrgaul mit brennenden Pechfackeln zu den Klängen des Musikverein Dohrgauls ein. Ein unvergessliches Erlebnis!

Ein besonderes Schützenfest verzeichnet die Vereinschronik im Jahr 1976. Es war ein außerordentlich trockener Sommer, die Landwirte des Bergsichen Landes hatten große Sorgen. Es gab nicht genug wirtschaftseigens Futter für die vielen tausend Rinder! Hier half die Genossenschaft Wipperfürth mit einer einzigarten Aktion.
Die Berufskollegen aus den Ackerbaugebieten links des Rheines stellten den Bergischen Bauern Stroh zur Verfütterung zur Verfügung. Für den Transport konnte die Bundeswehr gewonnen werden. So rollten die Bundeswehr LKW´s ins Bergische Land und brachten Stroh. Zum Dank für diesen Einsatz veranstaltete die Genossenschaft Wipperfürth einen „Strohball“ für die Soldaten. Die Sache war ganz einfach, auf Bitten der Genossenschaft lies die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg Ihr Festzelt vom Schützenfest im September einfach zwei Tage länger stehen, so dass hier der einzigarte „Strohball“ gefeiert werden konnte.

1978-1990 / Neu und modern
Mit einer Satzungsänderung im Jahre 1978 macht die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg den „Schützenschwestern“ im Verein wenigstens zum Teil Platz. Frauen und Mädchen können nun am Schießsport der Bruderschaft teilnehmen. Aber noch nicht am Königs- und Prinzenvogelschießen. Erst 1999 räumt die erneut geänderte Satzung der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg ihnen die vollen Rechte ein. Seither schießen die Frauen zum Schützenfest die Schützenliesel aus.
Ein Platz auch für die Kinder, 1978 wird eine Schülerschützengruppe gegründet. 1979 stiftet Friedhelm Garstka einen Wimpel für die Schülerschützen.
1980 legt Brudermeister Bruno Bördgen sein Amt als Brudermeister nieder. Heinz-Dieter Schüller wird zu seinem Nachfolger gewählt.
1983 richten die Schützen (dem Trend der Zeit folgend) am Freitag vor dem Fest für die Jugend eine Disco im Festzelt ein.
Doch auch die Senioren und Behinderten werden nicht vergessen. Sie alle erfreuen sich an dem Spiel der Theatergruppe der Schützen im Januar eines jeden Jahres.
Bei allen Festen vergessen die Schützen ihren Schießsport nicht. Voraussetzung dafür ist eine leistungsfähiger und sicherer Schießstand. In den Jahren 1983 bis 1984 wird daher der Schießstand um eine dritte Bahn für das Kleinkaliberschießen und ein Luftgewehrschießstand erweitert. Diese Arbeiten müssen mit aller Sorgfalt ausgeführt werden, denn es geht vor allem um Sicherheit und die Erfüllung gesetzlicher Normen.
Zum Schützenfest 1986 gehen die Schützen beim Vogelschießen um die Königs- und Prinzenwürde ins Freie, damit alle Festgäste das Schauspiel verfolgen können. Die hölzernen Vögel finden erstmals Aufstellung auf einer Hochstange im Freien. Das Königspaar Otto und Hildegard Ufer stifteten 1986 eine Königsstandarte, die seit dem vor dem Haus des amtierenden Schützenkönigs aufgestellt wird.
1987 feiert man das 90. Stiftungsfest. Das Festprogramm wird zum 90-Jährigen um einen Kommers und einen „großen Zapfenstreich“ erweitert. Zum ersten Mal in der Geschicht der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg tritt ein Schützenkaiser die Regentschaft an. Alfons Herzhof aus Peppinghausen. Das Reglement sieht vor, die ehemaligen Schützenkönig zum Kampf um die Kaiserwürde einzuladen. Zum Jubiläum stiftete Landtagsabgeordneter Hans Kern (SPD) einen Pokal als Trophäe für den besten Schützen. Die CDU aus Wipperfürth stiftete ebenfalls einen Pokal, eine Trophäe für den Jungschützenprinzen.


1997-2001 / 100 Jahre Schützenbruderschaft
Im September 1997 feiert die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Agathaberg im Rahmen des Schützenfestes Ihr 100-Jähriges bestehen.
Auch 1997 wurde wieder ein Kaiser ausgeschossen, Josef Bremerich gelang diesmal der goldene Schuss. Zum großen Festumzug am Sonntag treffen sich soviele befreundete Vereine, dass die Straße nicht mehr für die Festzugsaufstellung reicht, sondern auf dem Sportplatz angetreten werden muss.
1998 legt Heinz-Dieter Schüller sein Amt als Brudermeister nieder und übergibt es nach dem Willen der Schützen an seinen Nachfolger Thomas Ufer. Zum Schütznfest 1998 wird er mit dem Schulterband mit Stern zum St. Sebastianus Ehrenkreuz geehrt. Die höchste Auszeichnung, die ein Schütze für auf Vereinsebene geleistete Arbeit erhalten kann.
Am 02. November 2001 verstarb der langjährige Präses der Bruderschaft, Pastor Josef Schlimm. Er wurde am 08. November 2001 unter großer Anteilnahme der gemeinde zu Grabe getragen.
2002 / Schießstand 3.0
Da die Wipperfürther Wohungs- und Entwicklungsgesellschaft (WEG) in Agathaberg ein Neubaugebiet in der Nähe des Schießstandes erschließen wollte, musste eine Lösung für den Schallschutz gefunden werden.
Nachdem mann die Möglichkeit baulicher Veränderungen am Schießstand ausgeschlossen hatte, entschieden sich die Schützen dazu, einen neuen Schießstand zu bauen. Das Startkapital hierzu wurde von der WEG bereit gestellt. Den Rest wollten die Schützen in Eigenleistung und durch Spenden selbst erbringen. Der neue Schießstand sollte vorallem moderner und größer sein.
Ein Bauplatz war mit Hilfe der Stadt schnell gefunden. Die selten genutzte Fläche hinter dem Sportplatz war wie geschaffen für dieses Vorhaben. Am 23 August 2002 wurde der Grundstein gelegt.
Im Rahmen eines mehrtägigen Festes vom 29. April vom 01. Mai 2005 wurde der Schießstand schließlich eingeweiht.
Mit einer Feldmesse vor dem Gebäude, segnete Pastor Thomas Jablonka den neuen Schießstand.
Anfang 2002 erlangt die Schützenbruderschaft den Status eines gemeinnützigen Vereins. Hiermit sollte insbesondere die Sammlung von Spendengeldern für den Bau des neuen Schießstandes erleichtert werden.

2000-2020 das 21. Jahrhundert
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2022 / 125 Jahre Schützenbruderschaft
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